Dieses Buch ist wie ein Abend in einem roten Kleid, ein paar Cocktails, lauter Swing, ein leichter Nebel von Zigarettenrauch und Parfüm. Es hat Leichtigkeit, eine Prise Draufgängertum, einen Hauch Sex-Appeal, es spielt mit den großen Fragen des Lebens nach Liebe, Sinn und Verlust, fühlt sich, ja, auch ein bisschen billig an.

Na, und?

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Aufrecht sitzen wäre nicht schlecht. Schon aus Respekt. Und eine Brille. Ich glaube, ausnahmslos jeder braucht eine Brille für dieses Buch. Ach ja, und einen Bleistift natürlich, einen gespitzten. Es gibt da so einiges anzustreichen für später. Und keinen Alkohol im Blut, bitte, keinen Alkohol und auch nichts anderes, das die Wahrnehmung eintrüben könnte.

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Was für ein kleines Glück heute morgen. Dieses verblichene Buch einer fast vergessenen Autorin mit schmalem Werk. 1984 gekauft von Anne Schneppen. Ungelesen. Nicht einmal richtig aufgeblättert, so vollkommen wie die Seiten noch aneinander sind.

Ach, liebe unbekannte Anne, warum hast du denn dieses Buch nie gelesen?

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Sie werden nie langweilig, sind in der Summe meist ein bunter Haufen und immer gut für Überraschungen. Sie bieten Höhen und Tiefen, und man weiß nie, was als nächstes kommt. Manchmal erwischen sie uns eiskalt, und manchmal scheint es, als könnten sie unsere Gedanken lesen. Hin und wieder verstehen wir sie auch nicht oder finden sie blöd.

Hä?

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Dieses Buch hat Rachel Kushner mir vor die Füße geknallt. Ich wollte eine komplett andere Welt, nichts Seichtes, keine lauwarmen Mittelstands-Protagonisten, keine angestrengten Kunstsätze und schon gar keine Gedankenprosa. Kushner kam mir gerade recht. Sie fasst ihre Leser nicht mit Samthandschuhen an, schubst sie mitten in einen Frauenknast und hält dann drauf.

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Gin, Bier, Scotch und Rum, Edith, ihr Ehemann, der Sohn, Freunde, Therapeuten, alle haben ständig Drinks in der Hand. Es wird gesoffen in „Ediths Tagebuch“ von Patricia Highsmith. Doch nicht deshalb bin ich vollkommen berauscht davon. Nein.

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Bei diesem Buch springt der Funke über. Fast war ich ein bisschen neidisch auf Agneta, die aus Unachtsamkeit das Haus ihrer Familie in Brand gesteckt und damit eine Welle der Erneuerung losgetreten hat. Das will etwas heißen, denn ich bin alles andere als pyromanisch veranlagt, sondern nur schlicht Feuer und Flamme für diese so zündende Idee von Helena von Zwergbergk, so einfach wie genial.

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„Good, better, best …“ – Kennt ihr den Song von Y’Akoto? Nein? Mir geht er nicht mehr aus dem Kopf, seit ich dieses Buch gelesen habe. Warum hat mir eigentlich keiner gesagt, wie großartig dieser Roman ist? Kann doch nicht sein, dass ich da hinterherhinke? Ausgeschlossen oder?

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In diesem Buch kann man es sich nicht bequem machen. Obwohl auf den ersten Blick alles für eines dieser wohligen Leseerlebnisse spricht, in die man so gerne schlüpft, wenn man wahlweise auf den Arm genommen werden oder warmen Vanillepudding essen möchte. Ländliche Gegend, Kinder, bunte Blumen, Besuch vom Großvater, eine Küche, in der gebacken und gebrutzelt wird. Es könnte alles so schön sein.

Und? Ja. Könnte.

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