Gin, Bier, Scotch und Rum, Edith, ihr Ehemann, der Sohn, Freunde, Therapeuten, alle haben ständig Drinks in der Hand. Es wird gesoffen in „Ediths Tagebuch“ von Patricia Highsmith. Doch nicht deshalb bin ich vollkommen berauscht davon. Nein.

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Bei diesem Buch springt der Funke über. Fast war ich ein bisschen neidisch auf Agneta, die aus Unachtsamkeit das Haus ihrer Familie in Brand gesteckt und damit eine Welle der Erneuerung losgetreten hat. Das will etwas heißen, denn ich bin alles andere als pyromanisch veranlagt, sondern nur schlicht Feuer und Flamme für diese so zündende Idee von Helena von Zwergbergk, so einfach wie genial.

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„Good, better, best …“ – Kennt ihr den Song von Y’Akoto? Nein? Mir geht er nicht mehr aus dem Kopf, seit ich dieses Buch gelesen habe. Warum hat mir eigentlich keiner gesagt, wie großartig dieser Roman ist? Kann doch nicht sein, dass ich da hinterherhinke? Ausgeschlossen oder?

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In diesem Buch kann man es sich nicht bequem machen. Obwohl auf den ersten Blick alles für eines dieser wohligen Leseerlebnisse spricht, in die man so gerne schlüpft, wenn man wahlweise auf den Arm genommen werden oder warmen Vanillepudding essen möchte. Ländliche Gegend, Kinder, bunte Blumen, Besuch vom Großvater, eine Küche, in der gebacken und gebrutzelt wird. Es könnte alles so schön sein.

Und? Ja. Könnte.

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Es gibt Bücher, die müssen sich an ihren Titeln regelrecht vorbeimogeln und dann auf Glück hoffen. Die Armen, wo sie es doch in dem Gewimmel des Literaturbetriebes ohnehin so schwer haben.

Ich lasse mir „Brüste und Eier“ auf der Zunge zergehen, stelle mir die LeserInnen vor, die darauf anspringen und denke erstens: Möchte ich das? und zweitens: Bin ich das?

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Das Ende dieses Buches hat mich ein bisschen beseelt und etwas beschämt. Nicht dass ihr mich falsch versteht, es war schön. Zu schön, um ehrlich zu sein. So schön, dass ich es gelesen, etwas glasig aus der Wäsche geguckt und gedacht habe: Nein. Mehr noch, ich wusste schon ungefähr ab Seite 250 genau, was kommen wird.

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Ein Vater, eine Mutter, drei Söhne, eine Tochter. Der Vater, ein hohes Tier in der DDR, verbohrt, verstockt, verstummt. Die Mutter, eine Wiener Jüdin mit schauspielerischen Ambitionen, folgt ihrer Liebe, verliert ihre Träume und verschwindet in einer tödlichen Krankheit. Die Söhne, Schriftsteller, Dramatiker und Schauspieler, stellen sich quer, schreien, saufen, koksen und gehen laut polternd unter, einer nach dem anderen. Und dann Marion Brasch.

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Da ist es, das Buch, das ich innerhalb kürzester Zeit zweimal gelesen habe, weil es mich so fasziniert hat. Wie der namenlose Erzähler bin ich vor Hunger fast wahnsinnig geworden, habe verzweifelt versucht, Artikel zu schreiben, um etwas Geld zu verdienen, konnte meine Gedanken nicht fassen, weil ich nichts gegessen hatte, bin ihnen wie irre hinterhergerannt, habe alle Möglichkeiten ersonnen, wie ich zu ein paar Öre komme, wie ich meiner misslichen Lage entkommen kann. Was habe ich nicht alles versucht?

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